Neue Sonderausstellung trotz schwieriger Ausgangslage

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“HEXEN! – Geschichten von Verfolgung im Puschlav»: Das ist das Thema der neuen zweijährigen Sonderausstellung des Museo poschiavino, die dann 2021 im Rahmen eines unter dem gleichen Titel stehenden Themen-Jahres um verschiedene weitere Anlässe rund um die Hexenverfolgungen im 17. und 18. Jahrhundert erweitert wird.

Das Corona-Virus geht auch am Museo poschiavino nicht spurlos vorbei. Weil der Aufbau der neuen Sonderausstellung länger dauerte als zunächst geplant, beginnt die Saison nun am 5. Juli 2020 – also drei Wochen später als zunächst geplant. Dem Museumsteam war es aber ein grosses Anliegen, einen Beitrag an die Wiederbelebung des touristischen Angebots zu leisten, das wegen der besonderen Situation weitgehend zum Ruhen kam. Deshalb wurde alles darangesetzt, um den Museumsbetrieb auch 2020 zu gewährleisten. Das ist gelungen – und somit steht einem interessanten «Museums-Sommer 2020» nichts mehr im Weg!

 

Spontane Unterstützung

Zentral für die Gewährleistung der üblichen Öffnungszeiten ist das grosse Engagement vieler Freiwilliger, die sich bereit erklärt haben, das bewährte Aufsichts- und Führungsteam zu ergänzen. So kann sichergestellt werden, dass niemand Arbeiten in der Öffentlichkeit leisten muss, der oder die infolge des Corona-Virus dieses Jahr darauf verzichten muss. Herzlichen Dank an alle, die unser Team 2020 verstärken!

 

HEXEN!

Ähnlich wie in anderen Regionen erlebte das Puschlav im 17. und 18. Jahrhundert auch dunkle Zeiten. Unschuldige Menschen wurden in Hexenprozessen angeklagt, verfolgt und verurteilt. Das Museo poschiavino will mit der Sonderausstellung «HEXEN! -Geschichten von Verfolgung im Puschlav» einen Beitrag an die Dokumentation, Aufarbeitung und Diskussion dieser Zeit leisten. Viele der Prozesse sind gut dokumentiert – deshalb war es möglich, sie zum Ausstellungsthema zu machen. Mehr noch: Eigentlich war unter Führung der «Pro Grigioni Italiano» vorgesehen, 2020 eine ganze Serie von Anlässen rund um das Thema zu organisieren. Dazu hätte das Wildkräuterfestival ebenso gehört wie Publikationen, weitere Ausstellungen, die Präsentation eines Films sowie die Organisation thematischer Abende rund um diese Hexenprozesse. Wegen der ausserordentlichen Situation musste diese Veranstaltungsreihe auf 2021 verschoben werden. Einzig die Sonderausstellung des Museo poschiavino wird dieses Jahr gleichwohl zu sehen sein – unter anderem deshalb, weil sie ohnehin auf eine zweijährige Dauer ausgelegt ist und somit auch nächstes Jahr noch zu sehen sein wird.

 

Neu: Führungen jeden Samstag

Auch 2020 kann das Museo poschiavino wieder mit einer Neuerung aufwarten: Ab 11. Juli 2020 (bis Saisonende) findet jeweils am Samstag um 17 Uhr eine öffentliche Führung durch das Museum statt. Sie beginnt um 17 Uhr und dauert rund 90 Minuten. Treffpunkt ist der Sitz des Museums, der Palazzo de Bassus-Mengotti an der Via da Spultri in Poschiavo. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. und es gelten die normalen Eintrittspreise. Mit diesem neuen Angebot kommt das Museum einem Wunsch vieler Gäste nach, die gerne an einer kompakten Führung zu einer Randstunde teilnehmen möchten.

Weitergeführt wird das grenzüberschreitende Kombibillett: Damit können zu einem vorteilhaften Preis das Museo poschiavino (Palazzo de Bassus-Mengotti, Casa Tomé), das Kunstmuseum Casa Console (Poschiavo) und der Palazzo Salis im benachbarten Tirano (Italien) besucht werden.

 

Covid-Regeln werden respektiert

Das Museo poschiavino informiert sich laufend über die geltenden Vorschriften und Empfehlung der Gesundheitsbehörden und des Verbandes der Museen der Schweiz im Zusammenhang mit der Vorsorge gegen das Corona-Virus. Alle Vorgaben werden eingehalten und gegebenenfalls laufend angepasst. Die Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, die entsprechenden Hinweise zu beachten. Wir danken den Gästen für das Verständnis, falls es zu kurzen Wartezeiten oder Einschränkungen kommen sollte. Sollten kurzfristige Anpassungen grösseren Ausmasses erforderlich werden, würden diese auf der Webseite www.museoposchiavino.ch angezeigt. Auf einen offiziellen Eröffnungsanlass zum Saisonbeginn und die Einweihung der Sonderausstellung verzichtet das Museo poschiavino dieses Jahr; aber es ist geplant, nächstes Jahr einen entsprechenden Anlass durchzuführen.

 

Kulturspeicher Valposchiavo in Betrieb

Das Museo poschiavino hat den Auftrag, Kulturgüter aus dem Puschlav zu erhalten, sicher aufzubewahren, zu pflegen und der Öffentlichkeit sowie der Forschung zugänglich zu machen. Um dieser Aufgabe noch besser gerecht zu werden, konnte das Museum gleich neben dem historischen Mühlenkomplex Aino (San Carlo) einen einfachen aber zweckmässigen Bau – den «Kulturspeicher Valposchiavo» – erstellen. Der Bau wurde 2019/2020 ausgeführt, und unterdessen wurden dort über 2000 Objekte eingelagert und professionell dokumentiert, die bisher dezentral und provisorisch untergebracht wurden. Dieser Kulturspeicher wird angesichts der aktuellen Lage ebenfalls erst 2021 offiziell eröffnet und einem Tag der offenen Tür der Bevölkerung und den Gästen präsentiert werden

 

Herzlichen Dank unseren Sponsoren!

Die Arbeit des Museo poschiavino basiert im Wesentlichen auf dem tatkräftigen Einsatz vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer sowie dem wertvollen Engagement vieler Sponsoren. Herzlichen Dank!

Folgende Sponsoren unterstützen die Sonderausstellung des Museo poschiavino: Kulturförderung Graubünden; Gemeinde Poschiavo; Gemeinde Brusio; Stiftung Stavros S. Niarchos; Stiftung Willi Muntwyler; Stiftung Jacques Bischofberger; Göhner-Stiftung; Repower; Graubündner Kantonalbank, InforLife.

 

Öffnungszeiten:

Das Museo poschiavino (Palazzo de Bassus-Mengotti und Casa Tomé) ist vom 5. Juli 2020 bis 25. Oktober 2020 wie folgt geöffnet: Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonntag jeweils von 14 bis 17.30 Uhr. Neu: Samstag um 17 Uhr (erstmals 11. Juli 2020) 90-minütige Führung ohne Voranmeldung.

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